Es ist ein kleiner Schatz, den unsere Pfarrkirche hier hütet. Eine Kopie des Heilighauptbildes, welches jedes Jahr am Karfreitag eine feste Rolle in unserer Liturgie spielt.
Das Original wurde, der Legende nach, von einer Klagenfurter Kaufmannsfrau in der ersten Hälfte des 18. Jh. bei einem unbekannten Maler in Auftrag gegeben. Als Stiftung gelangte es in die Stadtpfarrkirche St. Egid, wo es sich auch heute noch befindet. Dort wurde es bald von den Gläubigen verehrt.
Um die Mitte des 18. Jh. wurde in Klagenfurt eine Bittandacht zu diesem Bild ins Leben gerufen, um für das Ende einer schweren Epidemie zu beten. Diese Bittandacht gibt es auch heute noch in der Zeit vom vierten Fastensonntag bis zum Montag der fünften Fastenwoche.
Aufgrund des wundertätigen Rufes dieses Bildes verbreiteten sich bald Kopien davon in ganz Kärnten und Slowenien.
Das Heilighauptbild in der Pfarrkirche St. Andrä in Grades ist eine sehr frühe und hochwertige Kopie dieses Gemäldes. Es handelt sich um ein Votivbild in der Nachfolge des berühmten Ecce Homo von Guido Reni aus dem Jahr 1639. Im Vergleich zum Vorbild hat dieser Christus eine Wunde an der linken Schulter und seine Unterlippe wird von einem Dorn durchbohrt.
Auch das etwa 250 Jahre alte Bild in Grades hat gelitten. Ein Riss in der Leinwand sowie Materialermüdungen haben ihren Tribut gefordert.
Nachdem es aber auch ein kleines Kulturgut ist, das für künftige Generationen erhalten bleiben soll, habe ich mich entschlossen, es vom bekannten Klagenfurter Restaurator Paul Rachle wieder in Stand setzen zu lassen.
Es sind die kleinen Bräuche und materiellen Zeugnisse der Vergangenheit, die die kulturelle Identität jedes Volkes und Landstrichs auf der ganzen Welt ausmachen.
Ich freue mich sehr, dass das Bild nun wieder in schönstem Zustand seinen festen Platz in unserer Osterliturgie erfüllen kann.
Constantin Staus-Rausch
Lieber Constantin, herzlichen Dank seitens der Pfarrgemeinde Grades für die Organisation und Finanzierung der Restaurierung des Gemäldes.
Der Pfarrer und PGR